Melanie Bernstein kandidiert weiter für den Bundestag

08.09.2017

Liebe Freunde und Unterstützer,

wie vor einigen Tagen angekündigt, habe ich heute folgende Erklärung zu meiner Kandidatur an die Presse gegeben:

PRESSEMITTEILUNG

Am Donnerstag, den 24. August 2017, hat meine Familie einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Mein Mann Axel Bernstein, Vater unserer beiden Kinder, seit fast zwölf Jahren Abgeordneter des Landtages in Schleswig-Holstein, ist nach einem tragischen Unfall im Alter von nur 43 Jahren aus dem Leben gerissen worden.

Insbesondere für unsere Kinder, für mich, die Familie und unsere Freunde war dieses Ereignis ein Schock, eine Tragödie, mit der wir nicht gerechnet haben. Worte können den Schmerz und die Trauer, die wir seither empfinden, nicht beschreiben. Aber auch weit über unser persönliches Umfeld hinaus hat die Nachricht von Axels Tod Bestürzung und Trauer ausgelöst. Wir haben in diesen Tagen viel Anteilnahme erfahren; von Menschen, die im politischen Leben stehen und auch von den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes, die ein hohes Maß an Mitgefühl zeigen für unseren Verlust. Dafür zu danken, ist mir ein tiefes persönliches Bedürfnis.

Vor diesem Hintergrund gibt es natürlich auch Anfragen bezüglich der Zukunft meiner eigenen Kandidatur für den Deutschen Bundestag. Daher habe ich mich entschlossen, am heutigen Tag diese persönliche Erklärung abzugeben.

Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit der Familie, mit engen Freunden und politischen Weggefährten habe ich mich dafür entschieden, meine Kandidatur für den Deutschen Bundestag aufrecht zu erhalten und meinen Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis 006 (Plön-Neumünster und Segeberg-Nord) fortzusetzen.

Axel und ich haben uns, seit wir uns kannten, gemeinsam in der Politik engagiert. Wir haben uns bewusst für das nicht immer leichte Leben entschieden, das ein politisches Mandat mit sich bringt. Beide haben wir dies aus einer festen politischen und moralischen Überzeugung heraus getan, ohne das Streben nach Ämtern und Mandaten in den Vordergrund zu stellen.

In unseren gemeinsamen Jahren war Axel nicht nur mein Ehemann und der Vater unserer Kinder, sondern auch mein bester Freund und mein erster Gesprächspartner in politischen Fragen. Er hat meine Kandidatur für den Deutschen Bundestag ausdrücklich und aktiv unterstützt; dies in dem festen Wissen, dass ein solches Mandat auch mit Härten für das gemeinsame Leben verbunden sein würde. Wir haben diesen Weg mit allen Konsequenzen immer zusammen beschritten.

Auch nach dem tragischen persönlichen Verlust, den wir erlitten haben, enden nicht meine politischen Auffassungen. Es ist nun an mir, mit der Unterstützung von Familie, Freunden und Weggefährten, diesen gemeinsam eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Nach meiner festen Überzeugung bin ich dies nicht nur meinen Kindern und mir selbst, sondern insbesondere den Menschen in meinem Wahlkreis und dem Andenken meines Mannes Axel schuldig. Dabei ist es natürlich von Bedeutung, dass ich künftig mehr als vorher auf meine Familie angewiesen sein werde, wenn es um die Betreuung meiner Kinder geht. Dies ist ein Schicksal, das ich mit zehntausenden alleinerziehenden Eltern in Deutschland teile. Viele Mütter und Väter müssen aus vielfältigen Gründen Arbeit und Privatleben allein koordinieren, ohne dabei familiäre Unterstützung zu haben. Auf diese kann ich mich bei meiner Familie in vollem Umfang verlassen.

Ich baue daher auf den weiteren Rückhalt meiner Parteifreunde, der vielen freiwilligen Helfer und der entsprechenden Gremien der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Ebenso hoffe ich auf die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler in meinem Wahlkreis am 24. September. Ich bitte um ihr Vertrauen, mich als direkt gewählte Abgeordnete in den 19. Deutschen Bundestag zu entsenden.

Schließlich bitte ich um Ihr Verständnis, dass diese Tage der Trauer von dem Bedürfnis nach familiärer Nähe und von notwendigen organisatorischen Regelungen bestimmt waren. Das zog natürlich auch entsprechende Konsequenzen für bereits vereinbarte politische Termine im Wahlkreis nach sich.

Meine Familie und ich danken allen, die mit uns fühlen, für Ihre Anteilnahme und besonders für den Respekt, den sie alle dem erfüllten, doch viel zu kurzen Leben meines Mannes Axel gezollt haben.

Wahlstedt, 08. September 2017

Melanie Bernstein